Die Kürbispflanzen haben sich jetzt so ausgebreitet, dass ein Durchkommen -ohne eine Ranke oder eine kleine Kürbisfrucht zu beschädigen- kaum mehr möglich ist. Nun wächst aber auch nicht mehr viel Kraut, da es durch die großen Kürbisblätter nur noch wenig Licht bekommt. Und wenn es wächst, wird es bis zur Kürbisernte nicht mehr große genug, um sich weiter auszusamen.
Die Natur ist toll!
Ist das nicht irre?! Die Kürbisfrucht, die direkt hinter der weiblichen Blüte angelegt ist, hat schon die endgültige Form. Dabei ist sie nur so groß wie ein Centstück. Die Farbe wird mit dem Abreifen der Frucht noch kräftiger, aber die Form bleibt.
Kürbis-Sex am Sonntagmorgen!
Natürlich geht Kürbis-Sex auch an jedem anderen Tag, aber die Uhrzeit spielt schon eine Rolle. Denn nur am Morgen zum Sonnenaufgang öffnen die Kürbisse für wenige Stunden ihre Blüten. Dann ist Zeit für die Bestäubung – den Kürbis-Sex. Dazu muss man wissen, dass Kürbisse unterschiedliche Blüten tragen: männliche und weibliche. Diese Blüten lassen sich gut unterscheiden. Die männlichen sitzen am Ende eines langen dünnen Stiels und tragen im Inneren einen Staubbeutel, auf dem die Pollen sitzen. Die weiblichen Blüten haben direkt hinter der Blüte einen Fruchtknoten, aus dem -wenn die Befruchtung erfolgreicht verläuft- der Kürbis entsteht.
Aber nun zum Sex… Das Problem ist, dass die männlichen und die weiblichen Blüten zu weit auseinander sitzen und nicht zueinander finden. Es bedarf fremder Hilfe. Das hat die Natur selbstverständlich geregelt: Wenn sich die Blüten öffnen, locken sie Insekten an. Diese, vor allem Bienen und Hummeln, krabbeln in die Blüten. Optimalerweise zuerst in eine männliche. Dann kleben an diesem Insekt große Menge Pollen (s. Foto). Wenn nun diese Biene oder Hummel in eine weibliche Blüte fliegt und dabei Pollen verliert oder auf dem Stempel abstreift, kommt es zu einer Befruchtung. Der Fruchtansatz hinter der weiblichen Blüte beginnt in den nächsten Tag zu wachsen. Wird die weibliche Blüte hingegen nicht bestäubt, fällt die Blüte samt Fruchtknoten in den nächsten Tagen einfach ab.
Ihr seht, wir brauchen viele fleißige Helfer, damit die Ernte im September üppig ausfällt.
Eine Kürbispflanze bildet übrigens deutlich mehr männliche als weibliche Blüten aus. Diese kann man ernten, in Teig tauchen und frittieren… köstlich!
Die Pflanzen wachsen und ranken
Hier lässt sich der nächste Entwicklungsschritt schön sehen: Nachdem die Kürbispflanzen deutlich größer geworden sind, bilden sie die ersten Triebe. Diese Triebe können mehrere Meter lang werden. Jede Pflanze bildet mehrere Triebe, an denen später die Früchte wachsen. Bald berühren sich die Pflanzen der nebeneinander liegendenden Reihen.
Mechanische Unkrautbekämpfung, kein beliebter Job
Die Kürbisse haben nun Fuß gefasst und wachsen gut. Das Unkraut leider auch. Damit dieses den Kürbispflanzen nicht das Wasser, die Nährstoffe und -wenn es größer ist- nicht das Licht stiehlt und vor allem, damit es nicht aussamt, muss es entfernt werden. Bei uns geschieht das rein mechanisch, ganz ohne Einsatz von Chemie. Am besten hackt man bei Sonne, damit das Kraut sofort vertrocknet und nicht wieder anwächst. Alle paar Tage müssen wir nun die Hacke schwingen und zwar so lange, bis die Ranken der Kürbisse das ganze Land bedecken.