Natürlich geht Kürbis-Sex auch an jedem anderen Tag, aber die Uhrzeit spielt schon eine Rolle. Denn nur am Morgen zum Sonnenaufgang öffnen die Kürbisse für wenige Stunden ihre Blüten. Dann ist Zeit für die Bestäubung – den Kürbis-Sex. Dazu muss man wissen, dass Kürbisse unterschiedliche Blüten tragen: männliche und weibliche. Diese Blüten lassen sich gut unterscheiden. Die männlichen sitzen am Ende eines langen dünnen Stiels und tragen im Inneren einen Staubbeutel, auf dem die Pollen sitzen. Die weiblichen Blüten haben direkt hinter der Blüte einen Fruchtknoten, aus dem -wenn die Befruchtung erfolgreicht verläuft- der Kürbis entsteht.
Aber nun zum Sex… Das Problem ist, dass die männlichen und die weiblichen Blüten zu weit auseinander sitzen und nicht zueinander finden. Es bedarf fremder Hilfe. Das hat die Natur selbstverständlich geregelt: Wenn sich die Blüten öffnen, locken sie Insekten an. Diese, vor allem Bienen und Hummeln, krabbeln in die Blüten. Optimalerweise zuerst in eine männliche. Dann kleben an diesem Insekt große Menge Pollen (s. Foto). Wenn nun diese Biene oder Hummel in eine weibliche Blüte fliegt und dabei Pollen verliert oder auf dem Stempel abstreift, kommt es zu einer Befruchtung. Der Fruchtansatz hinter der weiblichen Blüte beginnt in den nächsten Tag zu wachsen. Wird die weibliche Blüte hingegen nicht bestäubt, fällt die Blüte samt Fruchtknoten in den nächsten Tagen einfach ab.
Ihr seht, wir brauchen viele fleißige Helfer, damit die Ernte im September üppig ausfällt.
Eine Kürbispflanze bildet übrigens deutlich mehr männliche als weibliche Blüten aus. Diese kann man ernten, in Teig tauchen und frittieren… köstlich!